Tagesberichte,  Türkei

Karge Berge und hohe Pässe – quer durch Anatolien

12. bis 24. September 24 – Von Göreme nach Erzurum

 

Radreisetag 25: Von Göreme nach Kayseri
Meine Tage in Kappadokien sind vorbei, das merke ich am Morgen beim Einpacken deutlich: Genug Ballons, keine weitere Klippenwindnacht, nicht noch ein weiteres Tal. Mich drängt es Richtung Osten. Allerdings habe ich überhaupt keinen Plan, wie ich durch den „Rest“ der Türkei (also: deren zweite Hälfte) fahren möchte. Kappadokien war mein einziger Fixpunkt auf der Reise. Über die südliche Städtekette (Antep, Urfa, Mardin) oder im Norden ein Stück am Schwarzen Meer entlang oder auf einem der Wege durch die Mitte?
Ich wähle also zunächst Kayseri als Etappenziel, das lässt alle Optionen offen und verschiebt die Entscheidung um zwei Tage:)
Es ist verblüffend – und spricht Bände: Seit ich Aksaray vor über einer Woche verlassen habe, bin ich nicht eingeladen, dafür paarmal übers Ohr gehauen, selten freundlich angesprochen, dafür öfter angerüpelt worden. Ganz klar eine Folge der touristischen Überlaufenheit.
Kaum bin ich aus Göreme weg, schon im nächsten kleinen Ort bei meiner Supermarktfrühstückspause, kommen Menschen freundlich auf mich zu, wie vorher all die Wochen. Aus den Autos winkt man und fragt mich aus, an einer Karawanserei schenkt mir jemand Pide, an einer Tankstelle Tee, mehrmals Wasser … hach. Gut, wieder in „normalen“ Gebieten unterwegs zu sein. Auch wenn die Straße heute an Attraktivität zu wünschen übrig lässt. Naja, ich bin vielleicht auch einfach übersättigt. Jedenfalls mache ich kaum ein Foto und schaue auch nicht mehr richtig in die Landschaft. In meinem Kopf laufen innere Filme ab.
Am Abend bin ich in Kayseri, ein Stadtmoloch, den man als Reiseziel – so mein Eindruck – nicht unbedingt wählen bräuchte. Über zehn Kilometer Einfahrt durch Vorstädte voller Hochhäuser, überhaupt scheint die Stadt eine einzige Hochhaussiedlung zu sein (ob eine halbe oder anderthalb Millionen Einwohner, das finde ich nicht richtig heraus). Im Zentrum steht eine Handvoll alter Gebäude, zumeist heruntergekommen, die Karawanserei wird als Parkplatz genutzt, die Moscheen sind geschlossen und baufällig, und der gesamte Innenstadtmarktbereich wirkt in die Jahre gekommen. Was er ja sicher ist, aber es ist ein so starker Kontrast zu den tadellos und extrem ordentlichen Hochhaus-Neubau-Stadtteilen.
Wieder habe ich mich – wie in Konya schon – genau in diesem Innenstadtteil eingemietet, und wieder wundere ich mich, dass ich abends endlos herumirren muss, um etwas zu essen zu finden.
(Mein Hotel übrigens ist, wie es sich für den Innenstadtteil gehört, in einem Zustand, der sogar mich schlucken lässt. Und ich bin nicht anspruchsvoll, nehme eigentlich immer das Billigste, mit allen Folgen, die dazu gehören. Aber das hier ist speziell. – Ich bleibe trotzdem zwei Nächte, denn ich muss ein bisschen was an meinem Rad regeln und im Kopf Entscheidungen treffen.)

Ein Tag in Kayseri
Wie gesagt sind es eher organisatorische Gründe, die mich hier zwei Nächte bleiben lassen. Und natürlich ist nach den stürmischen Zeltnächten ein Dach überm Kopf mal wieder angenehm, so heruntergekommen es auch sein mag. Immerhin gibt es fließend Wasser für mich und mein Equipment und Strom aus einer aus der Wand hängenden Steckdose.
Am Vormittag mache ich mich auf zu Decathlon, weil die einen Radreparaturservice im Haus haben. Es ist zwar zunächst schwierig, das Wachpersonal zu überzeugen, dass ich mit meinem Radl IN die Mall darf (alles wird wie in Flughäfen mit Sicherheitschecks kontrolliert), ich muss lange per Google-Übersetzer erklären, WARUM ich das will. Aber endlich im Decathlon angekommen, geht alles ganz schnell: Ein total netter junger Mitarbeiter (dessen Schwester in Deutschland genau in der Stadt vor den Toren meines Dorfes lebt:)) löst mit mir zusammen meine drei kleinen Probleme, und wir finden sogar heraus, wie ich das künftig mit meinem eigenen Equipment schaffe. Ich dachte, ich hätte das eine Tool nicht, aber wir kreieren eine Konstruktion, wie ich es aus Eigenwerkzeug zusammenbauen kann. Bezahlen darf ich für den Reparaturservice nichts, „because you are a traveller“.
Decathlon nutze ich dann auch gleich, um einen Wanderstock zu kaufen – als Fahrradständer, als Halterung für die gelbe Warnweste auf großen Straßen und gegen Hunde, ein Multitool sozusagen. – Und so lasse ich wenigstens ein bisschen Geld in dem Laden.
Den Rest meiner Vorhaben, zum Beispiel mal zum Friseur zu gehen, verschiebe ich aus Trägheit. Und weil ich den Nachmittag fast nur mit Telefonieren verbringe. (Nebenher lade ich Fotos in die Cloud hoch, was meine Holafly-Simkarte „Unbegrenztes Datenvolumen“ verärgert und mir die Leitung bis Mitternacht drosselt. Upps. Damit hatte ich nicht gerechnet. Also Upload künftig nur noch übers Wlan.)
Außerdem bricht meine Handyhalterung am Fahrrad ab. Zack futsch, unreparierbar. Eine Suche nach Ersatz in diversen Elektronikmärkten ist erfolglos, also gehts morgen früh bei der Stadtausfahrt ein weiteres Mal zu Decathlon.
In meiner Routenentscheidung komme ich nicht weiter. Komplizierte unerwartete Parameter sind hinzugekommen und überfordern mich. Ich suche mir für morgen nochmals ein Stück genau Richtung Osten, das alle Optionen offen lässt.

Radreisetag 26: Von Kayseri nach Sultanhanı
Nach dem zweiten Decathlonbesuch kann ich endlich weg aus dieser großen Stadt, die – es war nicht anders zu erwarten – auch an ihrer östlichen Stadtausfahrt voller Hochhäuser steht, durchsetzt mit Brachen und alten verfallenen Dorfstraßen. In einer davon – Komoot hat mich dort entlanggeführt – ist die Durchfahrt gesperrt, ein entgegenkommendes Auto erklärt mir dies und zeigt mir dann ganz nett gleich als Lotse einen funktionierenden Weg hinaus aus dem Gassengewirr, hinauf auf die großen Ausfahrtstraßen (die ich eigentlich vermeiden wollte).
Ein Stadtpark ist ideal für ein zweites Frühstück. Während ich an der Kreuzung zweier großer Straßen sitze, durchgrübele ich nochmal alle möglichen Wege – und entscheide direkt hier nochmal um. Richtung Nordost wird es jetzt. So spontan und sprunghaft war ich noch nie. Aber es fühlt sich richtig an.
Die zweite Tageshälfte ist Autobahnfahrt. („Autobahnen“ sind eigentlich sowas wie Bundesstraßen, aber eben vierspurig und mit extrem breiten Seitenstreifen, deswegen fährt es sich immer gut.) Ich träume und grübele vor mich hin, die Landschaft ändert sich nicht großartig, und in der Abendzielregion findet sich plötzlich ein Salzsee auf der Karte. Wieder ein Salzsee! Viel kleiner zwar. Aber sehr witzig: Auch hier in der Nähe ist eine Karawanserei, und auch dieser Ort heißt Sultanhanı. Genau wie vor ein paar Tagen am großen Tuz Gölü.
Das wird mein Übernachtungsort, entscheide ich. Denn an der Karawanserei ist eine Moschee, ich frage die Männer auf dem Dorfplatz, ob es ok sei, wenn ich im Moscheengarten schlafe. Ja, alles klar. Ein grünes Stück Wiese (mal lieber mit Überzelt schlafen, falls morgen früh der Rasensprenger angeht:)), Blick auf den Salzsee mit abendlichen Lichtspielen, kochen, sitzen.
Später am Abend wird es noch sehr belebt, Feiertag mit Abendgebet, das Dorf strömt in die Moschee, und ich werde beobachtet und ausgefragt. Ob das Schlafen dort nicht zu gefährlich sei, ich könne auch zu ihnen mitkommen, ob ich alles habe, vor allem zu essen, was ich brauche …
Vertrauensvoll, dass es mir in diesem Land (und überhaupt) an nichts fehlen wird, schlafe ich ein.

Radreisetag 27: Von Sultanhanı nach Şarkişla
Nach Zeltkaffee in der Morgensonne und kurzem Karawansereibesuch wartet die immer gleiche Straße in der immer gleichen Landschaft auf mich. Wenn man spektakuläre Abwechslung sucht, ist man in Zentralanatolien fehl am Platz.
Aber für mich passt es in diesen Tagen, mir laufen viele Filme im Kopf ab, ich höre Musik und bin in Erinnerungen und Dankbarkeit. Nebenbei kommt ein Pass des Wegs, manch undefinierbares Gebäude, viel Armut, auch Zeltstädte, die eine oder andere Tankstelle – meist in der Nähe von Orten, die dann aber wiederum nicht attraktiv genug wirken, als dass ich dafür meinen gleichmäßigen Tritt auf der Straße verlassen würde.
Gegen Abend versuche ich in Şarkişla in einem Öğretmenevi unterzukommen, das heißt übersetzt „Lehrerhaus“ und ist eine Kette von günstigen Pensionen, nicht nur für Lehrer (aber vielleicht ursprünglich? das konnte mir bisher niemand erklären).
Jedenfalls scheitert der heutige Versuch, da voll ist. Ich frage, ob ich auf dem Rasen des Heims zelten dürfe, das ist dem Menschen dort aber wohl nicht geheuer, er verweist mich auf die Wiese gegenüber, die zum öffentlichen Stadtpark gehört. Da er aber auch die Toiletten nicht über Nacht auflassen will/kann und ich dort mitten in der Stadt bin, kommt das nicht in Frage.
Ich versuche dies zu erklären, zur Hilfe wird telefonisch eine Frau als Übersetzerin hinzugezogen, die Deutsch spricht – sie versteht meine Situation sofort, redet kurz mit ihrem Mann am Telefon, und zack fährt der auf seinem Motorrad mit mir im Schlepptau los … damit ich fünf Minuten später ich in einem warmherzigen Wohnhaus lande. Ich dürfte dort auf dem Rasen zelten, aber sie hätten im Erdgeschoss auch eine leere Wohnung, die wäre meine, mit Bad und Küche und allem.
Ob ich Hunger habe, Tee? Komm, ich zeig Dir unseren Obstgarten, was willst Du? Trauben? Hier unsere Hühner … apropos Eier – morgen früh: Wann willst du frühstücken?
So also. Ich bin mal wieder total berührt, wie unglaublich selbstverständlich ich dort für einen Abend Teil einer Großfamilie werde. Interessanteste Gespräche inklusive – wie gut, wenn jemand Deutsch spricht, so dass man über Smalltalk hinausgehen, über „richtige“ Themen sprechen kann.
Übrigens beharre ich heute nicht auf meinem Zelt, ziehe freiwillig in „meine“ Wohnung ein. Immerhin schlafe ich auf meiner Matte auf dem Boden.

Radreisetag 28: Von Şarkişla nach Sivas
Nach einem großzügigen, mich fast platzen machenden Frühstück und einem Supermarkteinkauf – heute kommt eine infrastrukturlose Gegend – fahre ich auf die immer gleiche Straße in die immer gleiche Landschaft. So schrieb ich schon gestern. Ja, Zentralanatolien ist groß. Ich brauche wohl noch ein paar Tage bis zur Landschaftsänderung. Der Anblick, der sich mir nunmehr den vierten Fahrtag lang bietet, besteht im wesentlichen aus gelbbraunem Trockenbewuchs auf hügeligen Geländeformen. Bäume sind selten und wenn, dann sind sie angepflanzt und stehen in Reihen. Hin und wieder sticht ein grünes Rechteck hervor, dort baut man unter Einsatz unvorstellbarer Wassermengen zum Beispiel Mais an. Hin und wieder ist das Gelbbraun von ein paar Felsen durchsetzt. Hin und wieder stehen Zelte am Wegesrand, potentieller Unterschlupf für Feldarbeitskräfte. Dörfer gibt es nur weit weg der Straße, fast schon am Horizont. Tankstellen sind heute grundsätzlich – ich verstehe das nicht! – nur auf der anderen Straßenseite, und in der Mitte ist eine fette Sperrleitplanke. Ausfahrten von der Straße gibt es auf meiner Seite quasi nicht, und wenn, dann geht es auf staubige, schattenlose, ins Nichts führende Wege.
So trete ich an die 50 Kilometer vor mich hin. Pausenplätze gibt es keine, ich suche mir also ab und zu ein Stück Leitplanke, um stehhockerartig die Illusion von Sitzen zu erzeugen, idealerweise im Schatten – das wäre aber schon Premium und wird mir heute nicht gegönnt – und knabbere an meinem Brot, trinke Ayran und warmes Plastikflaschenwasser, hole Nüsse und Trockenfrüchte aus den Tiefen meiner Vorräte und träume von Obst, Salat, Eis und kaltem Wasser.
Nach 50 Kilometern taucht fata-morgana-artig eine Tankstelle auf MEINER Straßenseite auf – ha!!! Ein so leeres wie steriles Restaurant ist sofort meines: Çorba! Pide! Salat! Kalter Ayran! Kalte Cola! Kaltes Wasser!
So lassen sich die letzten 40 Kilometer gut durchstehen. Noch zweimal muss ich bergauf. Beim zweiten Mal haben Straße und Wind gedreht, ich trete jetzt genau gegen ihn. Und zwar in einer – Abwechslung! – steilen felsigen Schlucht, die so richtig als Windkanal fungiert. Ich mühe mich redlich, komme aber auf keine zweistelligen Tempozahlen mehr. Zum Glück sind es nur 15 Kilometer. Und irgendwann bin ich in Sivas.
Wieder klappt es nicht mit dem Öğretmenevi, aber nebendran ist ein fast genauso günstiges Hotel. Und das Beste an der Übernachtung in dieser Stadt: Diese wirkt auf mich so offen, so „normal“ im Vergleich zu vielen Orten, in denen ich in den letzten Wochen war. Lebendiges Straßenleben, natürliche Szenen zwischen Menschen, ich werde nicht die ganze Zeit angestarrt, man ruft mir nichts zu, ich laufe umher wie eine von ihnen, fast jedenfalls. Denn: Hier laufen einfach viel mehr Frauen auf der Straße als anderswo, warum auch immer. Sogar in den Lokantas, Imbissen und Restaurants sitzen viele Frauen. Meine Laune steigt sofort (woran ich merke, wie mich das doch belastet, seit Wochen fast nur von Männern umgeben zu sein), ich gehe sogar richtig essen und gönne mir hinterher gleich noch einen Künefe-Nachtisch. So oft so satt wie heute war ich in den letzten Wochen selten. Irgendwie sehr glücklich über diese einfachen Dinge, schlafe ich ein.
(Und nein: Für viele Menschen sind es eben keine einfachen Dinge – Dazugehören und Sattsein. Zwei unserer Grundbedürfnisse. Wir merken oft nicht, was wir haben, weil es so selbstverständlich scheint. Wie wenig es das ist …)

Radreisetag 29: Von Sivas nach Zara
Schon beim Aufwachen freue ich mich, noch ein bisschen durch diese Stadt zu laufen. Vorher aber mal ein Foto aus einem türkischen Badezimmer. In Hotels gibt es zumindest ein Sitzklo. Aber die Dusche 30 cm neben der Toilette? Das kenne ich schon aus Bulgarien, habe mich aber immer noch nicht dran gewöhnt. Zumal hier ja auf der linken Seite des Raums viel Platz dafür gewesen wäre. Vielleicht liebt man einfach nasse Klobrillen? Immerhin ist hier wenigstens das Klopapier außer Duschreichweite, das hatte ich auch schon anders 😉
Nach diesem Exkurs also: Es tut gut, durch die Stadt zu laufen. Ich stoße auf die Gök-Medrese und andere wunderbare Orte.
Erst um zwei Uhr fahre ich los, und weil ich anfangs genau Rückenwind habe, geht es schnell. In der Landschaft tauchen allmählich Berge auf – nahe und ferne. Klar, in den nächsten Tagen muss ich ziemlich hoch klettern, das wusste ich schon.
Übrigens: Diese 82er-Beschränkung – welchen Sinn oder Grund gibt es dafür? Gestern dachte ich noch, das wäre ein Druckfehler, oder ihnen seien lokal die Nullen für die Schilder ausgegangen. Heute sehe ich das ständig. Hm …
Mit viel Musik im Ohr fahre ich bis zur beginnenden Dämmerung. Mit dieser nimmt der kalte Wind zu, eine Zeltmöglichkeit an einem See lasse ich deswegen verstreichen (zumal sich in den Apps ein paar abschreckende Kommentare für diesen Ort finden). Zelten einfach so in Wind und karger Landschaft neben der Straße scheidet für mich aus, also bleibt die nächste Stadt. Leider wird es derweil dunkel und der Wind immer stärker. Ein bisschen gruselig. (Ich empfehle für solche Fahrphasen nicht, Brahms‘ Requiem zu hören.)
Die kleine Stadt Zara wird mir schließlich zum Hafen: Aufatmen und Zimmer finden und in Ruhe den Abend begehen. (Es ist hier schon um 19 Uhr dunkel. Die Abende nach dem Ankommen sind also lang.)

Radreisetag 30: Von Zara nach Imranlı
Nach kurzer Stadtrundfahrt in dem kleinen Städtchen Zara (viele Schulen, viele wie Tourist*innen wirkende Menschen, viele Gemüseläden – so meine Haupteindrücke) geht es wieder auf die Autobahn, mein Tagesgeschäft seit einer Woche.
Aber die Landschaft wandelt sich, es wird sicht- und spürbar bergiger. Die Blicke sind faszinierend, ich bleibe oft für Fotos stehen, manchmal zum Luftholen, einmal auch wegen eines entgegenkommenden britischen Radreisenden – so vergeht der Tag. Es ist kühler geworden, erstmals fahre ich nachmittags mit langärmligem T-Shirt, und Regen droht zu beginnen.
Ich komme gerade noch trocken nach Imranlı, ein mir etwas suspekt wirkender Ort, alles sieht düster und verfallen aus. So auch das einzige Hotel im Ort. Ich miete mich dennoch dort ein, auch wenn ich lieber auf dem Grundstück vor dem Hotel gezeltet hätte. Dies möchte der Besitzer aber nicht, schade. Immerhin kann ich in der Hotelküche kochen, draußen essen und den Abend verbringen. Und natürlich gibt es wieder Tee, von den anderen Hotelgästen (allesamt Männer, so wie überhaupt in diesem Ort – ich sehe insgesamt morgens und abends ganze vier Frauen).

Radreisetag 31: Von Imranlı nach Refahiye
Selten bin ich morgens froh, aus einem Ort wieder wegzukommen – hier ist es der Fall.
Dafür ist die heutige Strecke plus Landschaft ein Geschenk. Die Straße ist breit wie immer, aber viel weniger befahren. Daher hat man auf Fahrbahnmarkierungen gänzlich verzichtet, und da oft gar kein Auto in Sicht ist, fühle ich mich wie auf einer riesenbreiten Fahrradtrasse, die sich immer höher hinaufschraubt. Wunderbare Blicke und Stimmungen!
Der Pass ist mit 2190 Metern mein persönlicher Höhenrekord und kommt nüchtern daher – mit zwei monströsen Gebäuden im Stil von Kasernen, einem einsamen, von allen (leider auch von mir) ignorierten was-auch-immer-Verkäufer und ansonsten nichts. Man blickt auf zwei ferne Dörfer und erstaunlicherweise mehr Bäume und Büsche als auf all den Kilometern zuvor. (Die Baumgrenze von 2000 Metern muss hier irgendwie nach oben verschoben sein …)
Seit der Passhöhe befinde ich mich in Ostanatolien, belese ich mich später, im Bezirk Erzincan. Und irgendwie muss es hier auch andere Naturgesetze geben: Ab dem Pass ist es plötzlich grün, um mich sind mehr und mehr Bäume, bald Wälder, streckenweise fühle ich mich wie in heimischen Berglandschaften – wie lange hatte ich nicht mehr so viel Grün um mich!
Mit Bezirkswechsel ändern sich wohl auch die Straßenzuständigkeiten, von jetzt ab ist die Fahrbahn wieder markiert und an ihrem rechten Rand saftig mit Schotter gepudert. Das hat zur Folge, dass ich nicht viel schneller bergab fahren kann als ich hochgekrochen bin, will ich keinen Sturz riskieren. So wird ausnahmsweise auch mal eine Abfahrt anstrengend. Meine Bremsfinger verkrampfen und frieren, überhaupt ist heute Frieren dran, in Kombination mit Nasswerden von Regenschauern und Regenkleidung.
Dafür fahre ich in den ersten Ort seit 60 Kilometern hinein (so lange gab es übrigens auch keinen Supermarkt) und gönne mir ein Zimmer in einem Öğretmenevi („Lehrerheim“) – endlich klappt das mal. Allerdings: sooo günstig ist es wieder auch nicht, und es ist de facto eine normale Pension. Somit hat es seinen Zauber auf mich nun eingebüßt;-)
Es ist dennoch wunderbar, im Trockenen zu sitzen, während draußen der Regen auf die Straße pladdert.

Radreisetag 32: Von Refahiye nach Erzincan
Nach Frühstück, Auschecken und Vorratseinkäufen – die heutige Supermarktdichte wird nicht besser als die gestrige – drängeln sich einige Regenschauer in meinen Tagesplan. Bei jedem von ihnen setze ich mich in eines der vielen Picknickhäuschen (das haben die meisten Städte hier so) oder unter ein Tankstellendach und knabbere an den soeben erstandenen Vorräten. Es schauert so oft und so lange, dass diese letztlich fast alle sind. So gehe ich die Bergetappe also wieder mit leeren Taschen, aber immerhin pappsatt an.
Heute ist wieder ein Pass dran, ähnlich dem gestrigen, nur ist die Straße ein wenig voller. Die vielen unglaublichen Ausblicke aber lenken davon ab.
Als ich oben bin, ist das Licht schon sehr schräg, was der Mondlandschaft, vor allem bei der Abfahrt, fast unwirkliche Züge verleiht. Wow und wow und wow – das ist ja kaum zu glauben. Ich rolle mit den Augen eines Kindes und hab fast Tränen in diesen. Diese Farben, Formen, Stimmungen … Und ich kann mich so richtig in diese bizarre Welt fallen lassen, weil der Asphalt große Klasse ist, ich muss nicht auf Löcher und Schotter achten, und weil es 20 Kilometer nur nur nur bergab geht, ohne einen einzigen Aufwärtsmeter. (Ob die Natur das Tal so gestaltet hat oder ob die Straßenbauer nachhalfen, kann ich nicht erkennen.)
Wie oft ich wohl anhalte, zum Schauen und Fotografieren … (Und während ich anfangs noch denke, dass die Autos ja ganz schön Probleme mit ihren Bremsen haben, so wie es stinkt, realisiere ich irgendwann, dass es meine eigenen sind:))
Irgendwo liegt ein Auto schräg auf einem Hang, heruntergerutscht von einer Schotterstraße. Die beiden Fahrerinnen haben wohl zu intensiv in die Landschaft geschaut, stehen aber nun recht wohlbehalten am Polizeiauto und haben den Schock offenbar gut verdaut. – Diese Brücken über die Straße, was mag das sein? Es gibt unzählige davon. Straßen sind darauf keine. Hat man die zum Ablaufen von Wasser und Schlamm gebaut? – Übrigens sind mitten auf der Abfahrt meine 2000 km voll, ein würdiger Ort.
Unten, fast in Erzincan, als ich neben dem canyonartig gefurchten Tal des Firat (Euphrat) entlangrolle, begrüßt mich in der Ferne ein Regenbogen. Und auf dem Zeltplatz – dem einzigen offiziellen, den es weit und breit im Osten der Türkei gibt – bekomme ich Tee, Gebäck und Warmherzigkeit. Den Zeltplatz habe ich, wie schon vermutet, ganz für mich allein.
Ich koche, spaziere zum Einkaufen zur nahegelegenen Tankstelle – der Tankwirt fragt mich ganz irritiert, wo ich herkomme, so aus der Dunkelheit die Straße entlangwandernd:) – und sitze den Rest des langen Abends schreibend und telefonierend vor meinem Zelt. Wie gut.

Radreisetag 33: Von Erzincan nach Mercan
Wenn ich so 60-70 km als meine übliche Tagesstrecke auf der Karte weitergehe, befinden sich im potentiellen Zielgebiet steile Schluchten und Mondlandschaften wie gestern. Da möchte ich heute nicht sein, also sollte ich darüber hinausfahren. Und ja, dies wird mir am Abend gelungen sein: Ich fahre früh los und werde schon am Nachmittag knapp über 100 km gefahren sein.
Zunächst aber geht es durch Erzincan, eine touristisch vermutlich nicht besonders attraktive Stadt, denn außerhalb der Durchgangshauptstraße entdecke ich keine einladenden Orte. Ich suche aber auch nicht besonders intensiv, weil mich gleich der erste Migros am Wegesrand gefangen nimmt. Diese Kette gibt es nur in größeren Städten, und sie hat mit ihren paar veganen und auch sonst über die türkische Produktpalette hinausreichenden Lebensmitteln etwa die rettende Funktion, die sonst Lidl in Lidl-Zonen-Ländern einnimmt. Ich übertreibe also mal wieder beim Einkaufen und verschlinge einen Teil des Erstandenen gleich auf dem Supermarktparkplatz.
Danach geht es weiter aufwärts im Euphrat-Tal, bis dieser nicht mehr so heißt (weil er erst ab dem Zusammenfluss zweier kleinerer Flüsse diesen Namen trägt). Die Steigung bleibt den ganzen Tag über moderat, die Berghänge rechts und links nehmen an Schroff- und Wildheit zu und ab, ebenso wie der (Gegen)Wind. Zusammen mit dem Wolkenlichtspiel ist die Bergkulisse wiederum faszinierend und atemberaubend. (Das schreibe ich ja seit Tagen: Nie hätte ich gedacht, wie vielfältig und beglückend solch karge Landschaft sein kann.) Zum Leben allerdings scheint diese Region ungeeignet zu sein: Ein paar einsame, möglicherweise verwaiste Häuser, ganze leergewohnte Siedlungen, ab und zu eine Wasserstelle, nur alle paar Kilometer ein Sträßlein nach rechts oder links, zu kleinen Ortschaften hin, von denen man nicht weiß, ob sie noch existieren.
Verblüffend, dass ich gerade hier, in dieser Einöde, zum ersten Mal seit Wochen eine Eisenbahn neben der Straße sehe. Ich muss direkt stehenbleiben, als mir ein Zug entgegenkommt, weil dieses Bild so ungewohnt und schon fast vergessen ist. – Ja, das dünne türkische Eisenbahnnetz enthält eine Strecke von Kars, kurz vor der georgischen Grenze, nach Sivas (und von dort nach Kayseri, Ankara und letztlich bis Istanbul/Europa). – Den ganzen Tag lang schlängeln sich die Bahnschienen neben der Straße (oder umgekehrt). Für die Bahn hat man etliche Tunnel gebaut, sogar an Stellen, wo es flach ist und meiner bescheidenen Expertise nach keiner nötig gewesen wäre;-)
Außer mit Staunen verbringe ich heute etliche Fahrzeit mit Telefonieren, was die Obst- und Gemüsehändler am Straßenrand sehr irritiert – die sehen eine Alleinradlerin daherkommen, winken, rufen vermutlich Smalltalk-Satzbeginne, und wenn ich nahe genug bin, erleben sie mich vertieft und intensiv scheinbar mit mir selbst auf Deutsch redend. Wer weiß, was sie von mir denken;-)
Gegen Nachmittag ziehen die Wolken immer mehr zu, der Wind enthält ausgereifte Fastgewitterböen, in der Ferne verdunkelt sich alles, irgendwann trete ich gegen sturmartige Windgeschwindigkeiten an und würde nur noch gern trocken an irgendein Ziel kommen. Ein trockenes Ziel mit stabilem Internet (was ich derzeit brauche) – also ein Hotelzimmer, das ich erfolgreich ein wenig herunterhandle. Vielleicht hatte der Mensch auch nur Sorge, dass ich sonst mein Zelt tatsächlich, wie angefragt und angedroht auf dem Platz vor dem Hotel aufbaue und damit die – hier zum Teil recht wohlhabenden – Gäste (v)erschrecke …
Vom sterilen Hotel ins benachbarte Dorf wandere ich trotz des Regens. Auch mein Abendessen finde ich in einer dortigen Lokanta und nicht im viel zu feinen Hotelambiente. Und in der Nacht höre ich von drinnen dem Regen draußen zu.

Radreisetag 34: Von Mercan nach Kükürtlü
Am Morgen hat der Regen nachgelassen, zuweilen ganz aufgehört, aber so richtig weiß das Wetter nicht, was es will. Die Bergketten, auf die ich zufahre, haben sich neue Wolkenkleider angezogen, ich rolle einige flache Kilometer auf sie zu, bevor ich in Tercan eine längere Pause vor einem Supermarkt mache. Ich bin so unentschlossen wie die Wolken: In Regen und Kälte auf 2000 Meter hochzufahren fühlt sich ungemütlich an. Allerdings regnet es im Moment gar nicht, vielleicht irrt der Wetterbericht sich also?
Und da es keine wirkliche Alternative ist, ewig auf dem schmuddeligen Supermarktparkplatz sitzenzubleiben, gehe ich irgendwann die Steigung an. Ein paar kleine Dörflein und Hausansammlungen wird es an der Strecke noch geben, zum Unterstellen, notfalls.
Zunächst aber bleibt es trocken. Ein Stausee, felsige Bergflanken, Lichtwolkenspiele sehen faszinierend aus wie alle Bergwelten der letzten Tage schon. Am letzten Dorf vor der hochgelegenen Einsamkeit fülle ich meinen Wassersack, denn irgendwo oben werde ich ja übernachten müssen. Von da ab geht es steiler bergauf, das Treten wird zur Arbeit, und etwa zeitgleich zieht der Himmel zu. Dunkle Wolken, Blitze rechts, Blitze links, und ziemlich schnell schüttet es los. Ich bin zwar mit dem Anziehen der Regenmontur genauso schnell gewesen, aber Fahren mit eiskaltem Regen im Gesicht zählt nicht zu den vergnüglichsten Reisephasen. Als irgendwo zwischen den Steilhängen ein kleines (geschlossenes) Café auftaucht und ohnehin neben mir ein Lieferwagenfahrer anhält, ganz besorgt, ob er mich in die nächste Stadt mitnehmen solle, ich könne doch jetzt nicht weiterfahren, entscheide ich mich, unter das Vordach des Cafés zu flüchten und dort zu bleiben, bis das Regeninferno vorbei ist. Beziehungsweise, mit Blick auf die Uhr, dort erstmal zu kochen und später vielleicht zu übernachten.
Dazu kommt es allerdings nicht, weil ziemlich bald ein Auto von der Straße zu mir abbiegt, ein Mann aussteigt, mit mir redet, mich alles Mögliche fragt – wie immer -, und letztlich signalisiert, dass er mich hier „beschützen“ wolle. Er fährt zwar zunächst ab, aber sein Tonfall und mein Bauchgefühl sagen mir, dass ich also hier doch nicht koche und schon gar nicht übernachte. (Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen potentiellen Zeltplatz wegen Männern verlasse. Vielleicht hätte ich auf seine Frage, ob ich denn so ganz allein keine Angst habe, mal ehrlich antworten sollen: Statt „Nein.“ ein „Nein, außer vor Euch Männern.“)
Glücklicherweise hat sich der Regen aber ohnehin zu einem feinen Niesel ausgedünnt, und darin fährt es sich ganz wunderbar den Pass hoch. (Bis auf die Tatsache, dass ich in meinen Regenklamotten friere, weil untendrunter alles nassgeschwitzt ist, ich aber noch viel mehr friere, wenn ich sie ausziehe, damit meine Kleidung wieder trocknen kann. Ich entscheide mich, in der Regenmontur zu bleiben.)
Fast ganz oben auf 2000 Metern, es ist sogar noch hell, soll ein Dorf sein, rechts der Straße, und bei Google Maps steht etwas von „Otel“. Das kann ich mir in Anbetracht der völlig abgelegenen Bergwelt zwar nicht vorstellen, aber es ist ohnehin die einzige Möglichkeit, von der Hauptstraße abzubiegen. Also fahre ich auf das Dorf zu – und sofort beginnt ein wunderbarer Abend.
Schon auf dem Weg kommen mir drei Frauen entgegen, die mich zwar kurz wie eine Fata Morgana anstarren, dann aber realisieren, dass ich eine potentielle Gästin für ihr Otel bin. Sie umarmen und küssen mich, rufen irgendwen an, erzählen aufgeregt etwas von „turist“ und „bisiklet“, heißen mich weiterzufahren, man würde mich erwarten … und so ist es dann auch. Zwei Männer winken mir schon am Dorfeingang zu, organisieren noch schnell den Schlüssel, und dann werde ich zur alten Dorfschule gebracht. Das also ist mein Hotel:) Ich frage, wann ich früh aufstehen muss, wegen Schulbeginn – nein nein, das Dorf hat keine Kinder mehr, es findet keine Schule statt. Man zeigt mir die Räume, Küche, Bad, ein Klassenzimmer, ein Sofa und Bettwäsche (wobei ich eh schon beschlossen habe, draußen zu schlafen), stellt Strom an (klappt), Gas (klappt nicht, hab ja aber eigenes mit) und Wasser (klappt nicht, upps), holt mir also aus dem Dorfbrunnen einen Eimer Wasser für die Toilette und füllt meinen Wassersack, trägt mit mir mein Rad über die Schwelle ins Haus und weist mich an, nachts auch ja ordentlich von innen abzuschließen.
Und dann werde ich durchs Dorf geführt. In mehrere Häuser. Einfach, weil ich die Touristin und damit eben eine Attraktion bin. In all den Häusern hätte ich auch schlafen können und sollen. Aber ich bin ehrlich gesagt froh und dankbar, am Abend dann doch meinen eigenen Rückzugsort zu haben und endlich – dazu war ich vor dem Herumgeführtwerden noch gar nicht gekommen – die nassen Klamotten zu wechseln. Dann in der Riesenküche kochen – wow, was für ein Luxus – und draußen auf der Terrasse, auf dem Boden, ohne Zelt, schlafenlegen. Ein guter Tag, ich bin dankbar.

Radreisetag 35: Von Kükürtlü nach Erzurum
Bis auf sieben Grad gingen die Temperaturen in der Nacht hinunter, und trotzdem haben mir Schlafsack und Daunenjacke locker ausgereicht, ohne Zelt, ohne Seidenschlafsack und noch ohne all die Kleidungsschichten, die ich sonst noch anziehen könnte. Das macht Hoffnung für den bevorstehenden Winter und die wärmenden Fähigkeiten meines Zeltschlafplatzes.
Mit Blick auf die Berge wache ich auf, hach. Nach einem ausgedehnten Morgensonnenfrühstück packe ich gemütlich ein und bekomme Besuch vom Muhtar des Dorfes (Google übersetzt dieses Wort weiterhin hartnäckig mit „Häuptling“). Ich solle den Schlüssel nachher in den Kasten an der Wand legen, und zu bezahlen brauche ich nichts. (Ich packe aber trotzdem 500 TL ins Kästchen).
Das Dorf wirkt am Morgen noch einsamer als am Abend, niemand ist in und bei den Häusern zu sehen, also breche ich irgendwann einfach auf, erstmal zur großen Straße. Dort sind es noch 100 Höhenmeter bis zum Pass, und von da ab rolle ich – mal wieder – für lange Zeit nur abwärts. Es passiert nicht viel. Bergblicke, eine kleine Stadt, eine Tankstellenpause, und sonst nur: Ziel Erzurum.
Besonders schön heute: Für bestimmt 30 Kilometer gibt es eine echte Alternative zur Autobahn. Also eine Straße, die glatt asphaltiert ist, kaum Höhenmeter hat, nur wenig länger ist und sich trotzdem still und einsam durch die Landschaft windet. Wie ein Traum, mit all den Bergen ringsum in einem Flusstal entlangzufahren. Wieder gibt es Schienen und zuweilen einen Zug. Und wieder denke ich, wie viel Glück ich doch habe, das hier alles sehen zu können.
Am frühen Abend bin ich in Erzurum und rase die letzten Kilometer mit einem Gewitter um die Wette. Am Busbahnhof finde ich ein Dach überm Kopf und bleibe trocken. Nass werde ich dann erst, als ich von dort in die Stadt hochfahre und in den nächsten Regensturm gerate. Aber das macht nichts, ich habe in Erzurum ein Zimmer. Und daher verbringe ich einen ruhigen Abend, mit Pide in einer Lokanta und frühem Schlafengehen.
Denn für die Stadt habe ich am nächsten Tag noch Zeit. Viel kann ich allerdings nicht erzählen und zeigen. Ich laufe etwas planlos herum und werfe ein paar Blicke auf und in Medresen, Türben und die Zitadelle. Der Herbst hat begonnen, es ist a…kalt, und mich in das über der Stadt thronende Palandöken-Skigebiet hochzudenken, lässt mich schon beim bloßen Gedanken frösteln. Diese Gegend scheint ein echt raues Klima zu haben, wenn es schon tagsüber im September sooo kalt ist.
Am Abend fahre ich ab.

Ein Kommentar

  • Ulli

    Immer wieder muss ich einiges nachlesen, zumal ich in den letzten zwei Wochen nicht auf Insta gewesen bin. Herrjeh, hier bist du erst Ende September angekommen, hier haben wir den 19. November und am heutigen Tag fällt der erste Schnee. Wie es dir wohl JETZT geht und welche Abenteuer du wohl noch erlebt hast?!
    Liebe Uta, weiterhin gute Fahrt, viele gute Begegnungen, vor allen Dingen mit Frauen …
    Herzliche Grüße
    Ulli

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